Sommerlesetipps aus der WFO
Buchempfehlungen von Lehrpersonen und Schulpersonal
Anna Lageder empfiehlt: "Der Magier im Kreml" von Giuliano da Empoli
Man bekommt einen sehr guten Einblick hinter die Kulissen Russlands und man lernt das politische Denken und Handeln in Russland verstehen. Dabei sollte man sich nicht vom Beginn des Romans abschrecken lassen, denn auch wenn dieser etwas kompliziert ist, nimmt der Roman anschließend an Fahrt auf.
«Der Magier im Kreml» ist ein großer Roman über das zeitgenössische Russland und die Entstehung seiner medial inszenierten und vollkommen fiktiven, aber auch tödlichen Realität, einem Imperium der Lüge. Er enthüllt nicht nur die Hintergründe der Putin-Ära, sondern bietet auch eine hellsichtige Betrachtung über die Macht. (Klappentext)
Sabine Clementi empfiehlt "Das Gedächtnis des Herzens" von Jan-Philipp Sendker
Der zwölfjährige Ko Bo Bo lebt bei seinem Onkel U Ba in Kalaw, einem Ort in Burma. Er ist ein Kind mit einer ungewöhnlichen Gabe: Bo Bo kann die Gefühle der Menschen in ihren Augen lesen. Sein Vater kommt ihn einmal im Jahr besuchen, an seine Mutter kann er sich kaum erinnern. Dann erzählt ihm U Ba von einer großen Liebe, die im Wirbel politischer Ereignisse zu zerbrechen droht, von der Tapferkeit des Herzens und einer geheimnisvollen Krankheit seiner Mutter. Bo Bo beschließt sich auf die Suche nach seinen Eltern zu machen. Er ist überzeugt, dass er seine Mutter heilen kann.
In der WFO-Mediahtek haben wir das Buch "Die Rebellin und der Dieb" von Jan-Philipp Sendker, wobei der Autor durch eine Liebesgeschichte in einem Land der Armut auch wieder soziale Ungerechtigkeit tematisiert.
Susy Moroder empfiehlt "Die einzige Frau im Raum" von Marie Benedict
Ein Buch über eine starke Frau im Schatten der Weltgeschichte.
Warum gelte
n Schönheit und Intelligenz oft als Gegensätze - schließen sie sich wirklich aus?
Hedwig Maria Kiesler, eine Wiener Theaterschauspielerin jüdischer Abstammung, flüchtet in den späten 1930er Jahren vor ihrem gewalttätigen Ehemann in die USA und wird zum gefeierten Filmstar in Hollywood. Von nun an nennt sie sich Hedy Lamarr, vergisst aber niemals ihre Herkunft: Als sich die Situation für die europäischen Juden im Dritten Reich dramatisch verschlimmert, plagt Hedy das schlechte Gewissen – wusste sie doch durch die Kontakte ihres früheren Ehemanns, der als Waffenhändler fungierte, ziemlich genau über Hitlers Pläne zur Vernichtung allen jüdischen Lebens in Europa Bescheid. Hätte sie damals schon Warnungen aussprechen müssen?
Die düsteren Selbstzweifel spornen Hedy dazu an, aktiv etwas gegen das brutale Nazi-Regime zu unternehmen, und sie wählt dazu einen höchst ungewöhnlichen Weg: Gemeinsam mit einem Bekannten entwickelt sie ein Abwehrsystem für Torpedos, das die Alliierten im Seekrieg unterstützen soll. Wird sie mit ihrer Erfindung Gehör finden oder traut man ihr das aufgrund ihres Frauseins gepaart mit umwerfender Schönheit niemals zu?
Johanna Hofer empfiehlt "Culpa mia"-Reihe von Merceses Ron



- Noah verliebt sich verbotenerweise in ihren neuen, arroganten Stiefbruder, der nicht der ist für den sie ihn anfangs hält. Schon bald merkt sie, dass hinter seiner Fassade mehr steckt. Gangs, illegale Autorennen und wilde Partys können sie nicht daran hindern, Abstand zu halten.
- Eine unwiderstehliche Enemies-to-Lovers-Romance-Trilogie mit Suchtpotenzial.
-
"Take me home to willow falls" von Gerta Milán
- Was soziale Medien und Hassnachrichten mit einem anstellen, muss Cassie am eigenen Leib erfahren. Sie hat die Hochzeit ihrer besten Freundin versaut. Zum Glück gibt es noch Jared, der von Internet und Social Media abgeschottet lebt und sie bei sich wohnen lässt, bis sie sich gefangen hat. Cassie kann fast nicht glauben wie leicht die Videos und Kommentare im Internet zu fälschen sind und somit die Meinung der Menschen und insbesondere ihrer sogenannten Freunde manipuliert wird.
Veronika Rabanser empfiehlt: "Trophäe" von Gaea Schoeters
Mit einer sprachlichen Meisterleistung beschreibt Schoeters nicht nur das Land, sondern auch den inneren Monolog von Hunter. Hunter, steinreich, Amerikaner und begeisterter Jäger, ist einer von den "Guten" denn durch die großen Summen, die er für einen Abschuss bezahlt, trägt er auch zum Erhalt der Art bei.
Er reist nach Afrika um seine Big Five vollzumachen, doch Wilderer kommen ihn zuvor. Von einer inneren Unruhe getrieben, will er nicht ohne Trophäe nach Hause zurück. Als ihn Van Heeren fragt, ob er schon einmal von den Big Six gehört habe, ist Hunter zunächst geschockt...
"Das hier, begreift er, ist das, wonach er immer so sehr verlangt hat: das echte, wilde Afrika. In all seiner Schönheit und all seiner Grausamkeit. ..." LESEPROBE
Ein Buch, das bewegt, erschüttert und das man so schnell nicht mehr vergisst.
"Zwei Leben" von Ewald Arenz
ist die Geschichte zweier Frauen auf dem Dorf Anfang der 1970er-Jahre. Gertrud, die Frau des Pfarrers, stammt aus Hamburg ist in dem fränkischen Dorf nie wirklich heimisch geworden ist. Roberta, hat drei Jahre in der Stadt eine Schneiderlehre absolviert und kehrt nun in ihr Heimatdorf zurück, weil sie als einziges Kind auf dem Bauernhof ihrer Eltern dringend gebraucht wird.
Beide Frauen fühlen sich hin-und hergerissen zwischen Pflicht und Ausbruch aus den gesellschaftlichen Zwängen.
Eins sehr berührendes Buch und eine klare Leseempfehlung.
Sabina Mayr empfiehlt "Der perfekte Faschist" von Victoria de Grazia
Im Juni 1926 vermählt sich der Anführer der Schwarzhemden Attilio Teruzzi, einer der zehn Anführer des Staatsstreichs im Oktober 1922, mit der jüdischen Opernsängerin Lilliana Weinman. An der Hochzeit nehmen Mussolini und weitere prominente Faschisten teil. Attilio Teruzzi wird unter Mussolini eine steile Karriere erleben. Er wird unter anderem als Gouverneur der Kyrenaika in Bengasi die dortige einheimische Kultur zerstören, erfüllt von einer angeblich zivilisatorischen Mission im Kampf gegen den „plutokratischen Imperialismus“, das britische Empire zumal, das in der Rückbesinnung auf die Römer überflügelt werden sollte. Seine in Galizien geborene Frau, einstige Hoffnungsträgerin der Metropolitan Opera in New York, wird ihre Karriere indessen aufgeben.
In der fesselnden, genau erforschten Dokumentation „Der perfekte Faschist. Eine Geschichte von Liebe, Macht und Gewalt“ (Wagenbach Verlag) erzählt die US-amerikanische Historikerin Victoria de Grazia aber nicht nur die Geschichte der Beziehung zwischen Attilio Teruzzi und Lilliana Weinman. Indem sie Intrigen, Posen und Heucheleien entlarvt, wirft die Autorin in ihrer präzisen biografischen Darstellung gleichzeitig ein kritisches Licht auf gesellschaftliche Auswirkungen des Faschismus, das auch Fragen zu unserer Gegenwart aufwirft. Wie kann ein stärkerer Sinn für gesellschaftliche Solidarität geweckt werden? Wie können Menschen wieder lernen, dass Freiheit mehr ist als das Verfolgen eigener Interessen?
De Grazias sehr lesenswerte Dokumentation profitiert zudem von Michael Bischoffs sorgsamer Übersetzung ins Deutsche. Ich empfehle sie allen, die sich für Zeitgeschichte interessieren, als erhellende Lektüre für den Sommer, wo es ein bisschen mehr Zeit zum Lesen gibt.
Evelyn Höller empfiehlt: "Mühlensommer" von Martina Bogdahn
Super-Sommerlektüre, liest sich leicht, heiter, hab ein paar Mal Lachanfälle bekommen, nicht umsonst ein Spiegel Bestseller und zudem gelistet bei Liesmich 2025
"Vielleicht der schönste Sommer" von Eleonore Holmgren
Auch sehr empfehlenswert, ein nachdenklich stimmender Roman. Es handelt von einer betagten Frau, die gegen den Willen ihrer Familie einen vielleicht letzten Sommer in ihrem Sommerhaus auf der schwedischen Schäreninsel Lindö verbringen will.
Ebenso empfehlensert sind:
"Pi mal Daumen" von Alina Bronsky
"Helle Sommer" von Sophie Astrabie
D
oris Vötter empfiehlt "Nur noch ein einziges Mal" von Colleen Hoover
Fesselnd, spannend, authenthisch und sehr emotional.
Johanna Hofer empfiehlt "Romeo und Juliet Society Band 1-3" von Sabine Schoder
Eine zeitlose Liebesgeschichte, die bis heute andauert. Alle 17 Jahre muss sich ein potenzielles Liebespaar für ihre beiden Häuser opfern, oder sich gegenseitig in einem Kampf besiegen. Auch Joy Capulet darf sich nicht in einen Montague verlieben. Doch das scheint nicht so einfach, überhaupt wenn sie nicht diejenige ist, für die sie alle halten. Zum Glück hat sie Freunde, auf die sie sich verlassen kann.
Eine Romantasy-Trilogie schlechthin
"If he had been with me" von Laura Nowlin
Tür an Tür wachsen die beiden Kindheitsfreunde Finn und Autumn auf – bis sie in die Realität der Highschool kommen. Er wird beliebt und hat sofort eine Freundin. Autumn hingegen muss lernen ihre Gefühle für den Sohn der besten Freundin ihrer Mutter zu verstecken. Doch das ist nicht so einfach, wenn man gegenüberwohnt und sich ständig über den Weg läuft – Bis es zu spät ist…
Wie wäre ihr Leben wohl gewesen, wenn sie ihm schon früher ihre Gefühle gestanden hätte?
Sabine Clementi empfiehlt "Der Gesang der Flußkrebse"
Die berührende Geschichte von Kya, dem Marschmädchen, von der Zerbrechlichkeit der Kindheit und der Schönheit der Natur.